Viktor Sergeevič Rozov, geboren am 21. (8.) 8. 1913 in Jaroslavl. 1929–1934 in Kostroma: Schule, Textilfachschule und regelmäßige Arbeit an Jugendtheatern. 1934–1938 Schauspielschule beim Theater der Revolution, Moskau, danach dort Schauspieler bis Juni 1941. 1941 schwere Kriegsverwundung, 1942 Wiederaufnahme der Theaterarbeit (Alma Ata, Moskau). Ab 1949 regelmäßige schriftstellerische Tätigkeit als Dramatiker. In der Phase des „Tauwetters“ (1953–1964), der gewissen Liberalisierung des kulturellen Lebens in der Sowjetunion nach Stalins Tod, rasch einer der erfolgreichsten sowjetischen Dramatiker – insbesondere wegen seiner wahrheitsnahen Darstellung des suchenden Jugendlichen im Widerspruch zum Komsomolklischee der Stalinzeit. Entscheidender Beitrag zur internationalen Anerkennung des sowjetischen Films durch das Drehbuch „Wenn die Kraniche ziehn“ (1957). 1955–1969 Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Junost‘“. Regelmäßige Lehrtätigkeit am Literaturinstitut des Schriftstellerverbandes Moskau. 1966–2000 weitere meist im In- und Ausland gespielte, z. T. verfilmte Stücke aus der jeweiligen sowjetischen Gegenwart mit hohem ethischen Anspruch, ferner zwei Inszenierungen klassischer russischer Romane (Dostoevskij und Gončarov). In der Sowjetzeit ständiger Widerspruch zwischen hohen Aufführungszahlen, positiven Rezensionen und verschwindend geringer Berücksichtigung in sowjetischen Literaturgeschichten und mangelnden offiziellen Auszeichnungen im Vergleich zu parteipolitisch engagierten Autoren (Rozov war kein Mitglied der KPdSU). In der postsowjetischen Periode große Enttäuschung über den Verfall der russischen Kultur und Annäherung an nationalistische Kreise. ...